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Opernhaus Turnhalle

Passauer Neue Presse  13.12.2002

Opernhaus Turnhalle: Viel Spaß mit Orff – Stück „ Die Kluge“

Wiener Musiktheater Animato inszeniert Oper mit Eginger Schülern

Von Lilo Klesse

Eging. Dieser Tage wurde die Turnhalle der Eginger Volksschule in ein Opernhaus verwandelt und die Kinder der beiden fünften und sechsten Eginger Hauptschuleklassen erlebten eine Unterrichtsstunde mit einer Oper von Carl Orff.

Zwar gab es keine bequemen, mit Samt bezogenen Stühle, stattdessen nur Bänke und weiche Turnmatten. Dafür saßen alle Opernbesucher gleichermaßen auf den besten Plätzen.

Carl Orffs nach einem Märchen der Gebrüder Grimm im Jahre 1942 vollendete Oper „Die Kluge“ stand auf dem Spielplan, und einige der Schüler und Schülerinnen durften selbst die Darstellung verschiedener Figuren übernehmen, andere wiederum begleiteten die einzelnen Szenen rhythmisch mit Klanghölzern und Triangeln.

In etlichen Unterrichtsstunden hatten die Kinder im Vorfeld gemeinsam mit Musiklehrerin Sonja Wirth und Kunsterzieherin Edith Brix an Texten wie auch Liedern gearbeitet, um mit ihren Rollen vertraut zu werden. Ferner informierten die beiden Lehrkräfte ihre Schüler über das Leben und Schaffen von Carl Orff, der die Oper von der klugen Bauerstochter seinerzeit gedichtet und komponiert hatte – mit Hilfe des Vorbereitungsmaterials von Animato gelang dies ganz leicht.

Musiktheater Animato nennt sich das Projekt der Musikpädagogin und Sängerin Christiana Bild und des Schauspielers Walter Kukla, die mit ihrer Opernwerkstatt Jugendliche auffordern mitzumachen, anstatt nur zuzusehen.

Die beiden Wiener versuchen, den Schülern durch aktive Einbindung in verschiedenen Szenen Vorurteile und Desinteresse am Thema Oper zu nehmen sowie ihnen ernsthafte Musik näher zu bringen. Den Rahmen für die einstündige Vorstellung setzten Auszüge aus Carl Orffs berühmtestem Werk, der Carmina Burana.

Unter fachkundiger Leitung der Animato – Chefs lag der Erfolg des aufgeführten Einakters vornehmlich in der Hand der Schüler, die ihre Aufgabe mit Bravour meisterten. Vornehmlich waren es die beiden Hauptrollen des Königs und der klugen Bauerstochter ebenso wie die des Maulese- und des Eselmannes, die sich in erstklassiger Besetzung präsentierten.

Geschickt wurden die anwesenden Jungschauspieler in die musicalhaft anmutenden Handlungen einbezogen. Außerdem sangen alle gemeinsam mit den beiden Wiener Künstlern vereint als großer Opernchor das berühmte Lied „Als die Treue ward geborn“

Beifallsstürme waren der verdiente Lohn für die Profis wie auch für die Laiendarsteller, die der Meinung waren, dass diese Unterrichtsstunde „richtig cool“ gewesen sei. Auf Grund der enormen Begeisterung hat Musiklehrerin Sonja Wirth angedeutet, dass auch im kommenden Jahr das Wiener Mu7siktheater wieder an der örtlichen Volksschule gastieren wird. Aller Voraussicht nach steht dann Don Giovanni auf dem Spielplan.

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